

Christian Adler
Kitendo-Expert - Interview (Auto, Motor)
Tipps vom ADAC-Gebrauchtwagen-Experten Christian Adler zum sicheren AutokaufOb Online auf einer Plattform wie Kitendo, über ein Zeitungsinserat oder direkt vom Händler – Autokauf ist vor allem Vertrauenssache. Wer weiß, worauf er achten muss, macht bessere Geschäfte. Rund 8300 Euro geben die Deutschen durchschnittlich für ihren Gebrauchtwagen aus. Dafür soll der Wagen dann auch technisch einwandfrei sein, damit man sich lange darüber freuen kann.
Was man alles beachten sollte, verrät ADAC-Technikexperte Christian Adler im Kitendo-Experten-Interview
- Kitendo: Wenn ich mir ein neues Fahrzeug zulege – auf welche technische Ausstattung sollte ich achten?
- ADAC: Das kommt darauf an, was ich mit dem Fahrzeug vorhabe. Eine gewisse Mindestausstattung wie ABS, ESP und Airbag sollte natürlich jedes Fahrzeug haben. Für einen Vielfahrer sind natürlich Assistenzsysteme sehr interessant, wenn ich nur zum Einkaufen fahre, brauche ich nicht unbedingt Dinge wie Spurhaltesystem und adaptives Kurvenlicht.
- Wann macht es Sinn, sich nach einem Dieselfahrzeug umzuschauen?
- ADAC: Es geht hauptsächlich um die gefahrenen Kilometer. Wir haben Tests gemacht, im Schnitt bei 15.000 Kilometern ist der Brakepoint. Das heißt, über 15.000 Kilometern gewinnt auf jeden Fall der Diesel. Drunter ist meistens der Benziner günstiger, außer ich habe ein sehr hubraumgroßes Fahrzeug, dann rentiert sich schon ab 10.000 Kilometern der Diesel. Wer viel fährt, wird nicht um ein Dieselfahrzeug herumkommen. Wer kurze Strecken und wenig fährt, sollte eher kein Diesel nehmen.
- Rentieren sich Jahreswagen?
- ADAC: Jeder Neuwagen hat im ersten Jahr den höchsten Wertverlusst – wir reden von 25 Prozent des Fahrzeugwertes. Wenn ich heute ein Auto drei bis fünf Jahre fahre, kann es attraktiv sein, diesen Wertverlust zu vermeiden, indem ich einen Jahreswagen nehme. Sollte ich vorhaben, das Fahrzeug zehn Jahre und länger bis zum Schluss zu fahren, ist es interessant, dass ich mit einem Neuen starte. Das ist dann mein Auto und ich weiß genau, was damit passiert ist.
- Wie sicher ist der Onlinekauf auf einer Plattform wie Kitendo?
- ADAC: Grundsätzlich ist Online sehr gut, um den Käufer und den Verkäufer zusammen zu bringen. Es ist egal, ob ich die Anzeige in der Zeitung lese, oder sie online finde. Es geht darum, das passende Auto für mich zu finden. Da ist online bestens geeignet. Kaufen, ohne dass ich das Auto vorher gesehen oder angefasst habe, sollte ich Online nicht tun.
- Online gibt es Angebote von Händlern und von Privatleuten. Was empfiehlt der ADAC?
- ADAC: Natürlich kann ich beim Privatkauf sparen. Händler ist nicht gleich Händler. Bei großen Autohäusern und Markenhändlern kriege ich tolle Autos, die aber auch entsprechend kosten. Genauso gibt es auch Händler, die an irgendwelchen Containern ihre Autos verkaufen. Hier sollte ich aufpassen.
- Was ist der Vorteil beim Händler, den mir der Privatmann nicht bieten kann?
- ADAC: Beim Händler kriege ich auf jeden Fall die gesetzliche Sachmängelhaftung über zwei Jahre. Das ist ein sehr guter Schutz. Bei Privat an Privat – wenn mir nach zehn Kilometern der Motor kaputt geht, brauche ich nicht einmal mehr umzudrehen.
- Woran erkenne ich einen seriösen Händler?
- ADAC: Wenn ich ein großes Autohaus habe, bin ich schon mal auf der sicheren Seite. Ebenso kann ich darauf achten, ob die Firmen in einem Verband sind oder in der Kfz-Innung. In dem Moment wo die Autos im Verkaufsladen ungepflegt wirken, am besten noch mit Container und Fähnchen, lässt oft auch die Seriosität nach.
- Welche Fallstricke gibt es bei unseriösen Anbietern.
- ADAC: Hier sind oft keine Kundendiensthefte da, ich kriege eine sehr schlechte Historie über mein Fahrzeug. Es gibt keine Historie über den Kilometerstand, der leider sehr häufig bei den günstigen Fähnchenhändlern zurückgedreht ist.
- Wenn ich von Privat kaufe – worauf muss ich achten?
- ADAC: Hier ist natürlich das A und O, dass ich den Wagen richtig durchchecke oder durchchecken lasse. Denn hier habe ich keinerlei Rechtsansprüche mehr, sobald ich den Wagen erst einmal gekauft habe, außer wenn er mir etwas mutwillig verschwiegen hat. Ansonsten auch hier den gesunden Menschenverstand einschalten – auch bei Privatpersonen gibt es eine Historie über den Wagen, die ich mir zeigen lassen kann. Jeder von uns hebt seine Werkstattrechnungen auf, jeder hat den letzten TÜV-Zettel. Mit diesen Belegen kann ich nachvollziehen, wo war der Wagen in der Wartung, wer hat was daran gemacht? Da kann ich schon mal eine ganze Ecke sehen.
- Wenn ich auf Nummer Sicher gehen will – wer schaut für mich auf das Auto?
- ADAC: Hier bietet beispielsweise der ADAC Gebrauchtwagenuntersuchungen an. Der Wagen wird auf Herz und Nieren durchgecheckt, es wird aufgedeckt ob er unfallfrei ist, ob die Bremse noch länger hält, ob der Auspuff hält, ob die Reifen gut sind. Hier wird schwerpunktmäßig auch auf die Verschleißteile Wert gelegt, damit ich weiß, das ich nicht gleich morgen in die Werkstatt muss, weil die ersten Teile kaputt sind.
- Kann ich das im Rahmen der Probefahrt einfach machen?
- ADAC: Ich würd hier mit offenen Karten spielen. Wenn er ein ehrlicher Verkäufer ist, hat er hier nichts zu verlieren, sondern sogar zu gewinnen. Er belegt dadurch, dass er seriös ist und wenn im Nachhinein wirklich etwas kaputt geht, kann ich ihm daraus auch keinen Vorwurf machen, wenn es noch nicht einmal die Profis gesehen haben.
- Worauf achte ich als Laie bei der Probefahrt?
- ADAC: Es gibt einige Punkte, auf die ich achten kann: Fährt er geradeaus? Was macht er, wenn ich schärfer bremse und das Lenkrad locker lasse? Bleibt er in der Spur? Bei der Probefahrt lass ich das Radio mal aus, und konzentriere mich auf die Geräusche des Fahrzeugs. Ich fahre auch Landstraße und Autobahn, um verschieden Fahrzustände zu testen – nicht nur in der Stadt mit 30 Stundenkilometern, sondern auch mal auf der Autobahn mit 150 Stundenkilometern.
- Sollte ich auch einen Blick auf die TÜV-Plakette werfen?
- ADAC: Interessant ist natürlich, wie viel TÜV hat das Fahrzeug noch? TÜV beinhaltet auch die Abgasuntersuchung. Wenn ich kaufe, sollten da entsprechend die Papiere vorhanden sein. Schön ist natürlich, wenn der letzte TÜV nicht allzu weit zurückliegt. Dann muss ich mir nicht so schnell Gedanken machen, ob das Fahrzeug durch die Untersuchung kommt. Man sollte auch kontrollieren, ob das Fahrzeug die Grüne Plakette hat, falls ich in die Stadt nach Augsburg oder München muss.
- Was für Papiere bekomme ich vom Verkäufer.
- ADAC: Wenn der Wagen angemeldet ist, sollte ich auf jeden Fall den Fahrzeugbrief und den Fahrzeugschein bekommen, dazu wäre es gut wenn ich die letzte TÜV-Untersuchung und die letzte Hauptuntersuchung habe und neuerdings das COC oder technische Datenblatt, das mit dem Brief heutzutage immer mit ausgehändigt wird.
Kitendo bedankt sich bei
Christian Adler, Technische Beratung, ADAC Südbayern e. V., für das Experten-Interview
Opel Corsa
Memmingen- Erstellungsdatum : 13.03.2018
- Preis: 5800.00
Verkaufe schweren Herzens meinen Top gepflegten Corsa. Er hat TÜV bis Juli 2017 und ist rostfrei. 8-fach bereift Sommerreifen auf Alufelgen und die Winterreifen auf stahlfelgen. Er hat 80450 km und ist noch angemeldet daher ist auch eine probefahrt…
Lesen Sie mehrMercedes Cabrio
Memmingen- Erstellungsdatum : 28.02.2018
- Preis: 6800.00
Mercedes SLK 230 Spezial Edition äußerst gepflegt 112km,EZ06/00,TÜV6/17 ALU -BRABUS 8fach bereift Schaltgetriebe, unfallfrei
Lesen Sie mehr